Ressourcenschutz Zukunft Bauen

Alles bleibt im Kreislauf

Zurück zur Startseite

In den vergangenen Jahren hat der Begriff „Circular Economy” eine längst überfällige, zunehmende Verbreitung gefunden und auch das Bauwesen erreicht.

Das global verbreitete lineare Wirtschaftssystem beruht auf einem Leben auf Pump. Es basiert auf der Verwendung von endlichen Ressourcen und führt dazu, dass durch zunehmenden Konsum und Bevölkerungswachstum die Ressourcen immer knapper werden, die Umweltprobleme sich stetig verschärfen und die globale Ungerechtigkeit drastisch zunimmt.

Statt also wie bisher Ressourcen ungeachtet ihrer Endlichkeit abzubauen und sie nach einer kurzen Nutzungsphase wieder zu entsorgen, sollten wir den Fokus auf den Erhalt der Qualität und die dadurch mögliche Kreislaufführung zwischen den Phasen der Herstellung und der Nutzung legen.

Die Vorteile einer kreislauffähigen gegenüber der linearen Wirtschaftsweise hat die Europäische Kommission auch ins Zentrum ihres European Green Deal gesetzt, dem strategischen Plan, der Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent verhelfen soll. Besonders im Baubereich lassen sich in allen Ländern enorme Verbesserungen für Umwelt, Menschen und Wirtschaft erreichen. Das heutige Handeln im Bau- und Immobilienbereich ist überaus ressourcenverschwendend und emissionsintensiv, häufig wenig auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet und sogar vielfach gesundheitsschädigend. Zudem stärkt es nicht lokale Märkte, und nicht selten werden aus mittel- und langfristiger Perspektive unnötige Kosten verursacht.

Das Konzept der Circular Economy

Für die Bau- und Immobilienwirtschaft lässt sich in diesem Zusammenhang konkret vom Zirkulären Bauen sprechen, das sich wie folgt beschreiben lässt:

Im Sinne des zirkulären Bauens setzen sich Akteurinnen und Akteure der Bau- und Immobilienwirtschaft (1) mit dem Erhalt, der Aufwertung und der Aktivierung des Gebäudebestands auseinander und nehmen diesen als wertvolle Materialquelle und -lager wahr. Sie nutzen (2) heute vorhandene Materialströme und geschaffene Werte intensiv. Darüber hinaus (3) ermöglichen sie eine langfristige Nutzung und zukünftige Verwendung in geschlossenen Kreisläufen, so dass über den gesamten Lebenszyklus kein Abfall entsteht. Unter Berücksichtigung von ökologischen und gesundheitlichen Aspekten fördern sie somit den Erhalt oder eine Steigerung der Qualitäten und der ökonomischen Werte von Quartieren, Gebäuden, Bauprodukten und Materialien.