2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1.500 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie werden Personen weltweit zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.
Bis 2050 muss der gesamte Gebäudebestand klimaneutral sein. Eine Herausforderung für die gesamte Bau- und Immobilienbranche. Bei einem Anteil von ca. 30 Prozent an allen Treibhausgasemissionen in Deutschland wird jedoch das Potenzial, das der Gebäudebetrieb zum Erreichen unserer Klimaschutzziele hat, deutlich. Notwendig ist hierfür eine zielgerichtete, ganzheitliche und dennoch gebäudespezifische Herangehensweise.
„Schulen zählen zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand. Auf sie entfallen über die Hälfte der jährlichen Energiekosten für öffentliche Gebäude. Im Schnitt verbraucht eine Schule so viel wie 80 Einfamilienhäuser.“ Quelle: Allianz Umweltstiftung, 2012
Der Weg zur Umsetzung eines nachhaltigen Schulbetriebs muss als Prozess gesehen werden, der mit kontinuierlicher Weiterentwicklung und Verbesserung durchaus auch Ausdauer und eine gewisse Hartnäckigkeit erfordern kann. Diesen Prozess unterstützt das DGNB System, das als Planungs- und Optimierungstool allen am Bau Beteiligten bei der Umsetzung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsqualität hilft.
Doch wann gilt ein Gebäude als klimaneutral betrieben? Gemäß DGNB ist dann die Rede von klimaneutral betrieben, wenn im laufenden Betrieb die Differenz der ausgestoßenen Emissionen und den Emissionen, die durch Produktion und Bereitstellung nach extern von CO2-freier Energie eingespart werden, auf ein Jahr hin betrachtet Null oder kleiner als Null ist.
Ein klimaneutrales Gebäude hat also den Verbrauch der Gebäudeenergie, der Nutzerenergie und die CO2-Emissionen der Versorgungssysteme nachgewiesenermaßen minimiert. Darüber hinaus wurden die Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien zur Deckung des verbleibenden Eigenbedarfs maximiert sowie überschüssige Energie exportiert. Erreicht das Gebäude die ausgeglichene CO2-Bilanz über den Zukauf von standortfern erzeugten erneuerbaren Energieträgern, wie Ökostrom oder Biogas, müssen Mindestanforderungen an die Gebäudehülle nachgewiesen werden. Der Einbezug der standortfernen Energieträger in die CO2-Bilanz muss kommuniziert sowie Kennzahlen zu solarem Potenzial, Erzeugung und Verbräuchen offengelegt werden.
9 Kriterien für mehr Nachhaltigkeit in Schulgebäuden
Die Inhalte der vorliegenden Handreichung basieren auf den Kriterien des DGNB Systems Gebäude im Betrieb und wurden speziell an den Kontext von Schulgebäuden angepasst.
Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind aus den Lehrplänen nicht mehr wegzudenken. SchülerInnen fordern Antworten und Lösungen ein und möchten aktiv einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz leisten. Schulen, die mittlerweile weit mehr als reine Lernorte sind, müssen hier Antworten geben und sich neuen Herausforderungen stellen.
Das GreenpeaceProjekt „Schools for Earth“ unterstützt Schulen dabei, sich auf den Weg Richtung Klimaneutralität zu machen. Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. hat gemeinsam mit Greenpeace eine Publikation veröffentlicht, die gebäudebezogene Impulse und Werkzeuge liefert, um den Schulbetrieb nachhaltig zu gestalten.
Dr. Gunter Mann (Diplom Biologe), Präsident des Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG), Berlin.
Zahlreiche Fachvorträge und Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Büchern zum Thema Dach- und Fassadenbegrünung, seit 2002 Mitglied im FLL-Arbeitskreis Dachbegrünung und seit 2005 im zugehörigen Regelwerksausschuss (RWA). Ebenso Mitglied der FLL-Regelwerksauschüsse „Verkehrsflächen auf Bauwerken“ und „Fassadenbegrünung“
Welche Vorteile erhält man durch eine Fassadenbegrünung?
Um das Klima in den Städten positiv zu verädern, vor allem im Sommer, gibt es verschiedene Ansätze. Ein ästhetischer wie erfolgsversprechender ist dabei eine grüne Fassade, die zahlreiche Vorteile für Gebäude und ihre Umgebung bietet. Eine Fassadenbegrünung filtern zum Beispiel Schadstoffe aus der Luft und erhöht die Luftfeuchtigeit. Außerdem absorbieren Pflanzen Lärm und reduzieren so die Lärmbelastung für die Nutzer der Gebäude. Auch als natürlicher Sonnenschutz kann eine grüne Fassade dienen und letztlich sogar den Energieverbrauch eines Gebäudes reduzieren.
Das Grundlagenwissen, Praxisbeispiele und Tipps zu geeigneten Pflanzenarten finden Sie im folgenden Leitfaden inklusive einer Planungs-Checkliste.
Flächenversiegelung, Klimawandel und Verdichtung der Städte zwingen uns zum Umdenken und Handeln. Die urbanen Hitzeeffekte werden durch die Sonne, dunkle Gebäude und Straßen, versiegelten Oberflächen und dem schnell abfließenden Regenwasser verursacht. Ohne Pflanzen fehlen Evapotranspiration und damit die Verdunstungskühlung. Lösungen, diesen negativen Entwicklungen entgegen zu wirken sind größtenteils mit Stadtgrün verbunden – und aufgrund der engen Bebauung bieten sich in der Stadt vorrangig Dach- und Fassadenbegrünungen an. Die Dachbegrünung in erster Linie für die Regenwasserbewirtschaftung und Überflutungsvorsorge, die Fassadenbegrünung für kleinklimatische Verbesserungen und Hitzevorsorge.
Grün ist nicht gleich grün: Bau- und vegetationstechnische Unterschiede von Fassadenbegrünung
Die Vorteile und positiven Wirkungen von Fassadenbegrünungen sind:
sie sehen schön aus und man fühlt sich wohl
sie sorgen mit ihrer Verdunstungsleistung für „frische“ Luft und tragen dazu bei, den urbanen Hitzeinseln entgegen zu wirken
sie kühlen das Gebäude und ihre Umgebung nicht nur durch Verdunstung, sondern bewahren das Gebäude auch durch Verschattung vor der großen Sommerhitze
die Hauswand wird vor Witterungseinflüssen (Sturm, Hagel, Starkregen), UV-Strahlung und (auch wenn es sich erst einmal kurios anhört) vor Graffiti geschützt
Minderung der Schallreflexion (siehe auch Lärmschutzwände)
Bindung von Feinstaub und Stickoxiden
Lebensräume und Nistmöglichkeiten für Kleintiere und Vögel
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Die Initiative “Klimapositive Städte und Gemeinden” wurde 2020 von der DGNB mit dem Ziel ins Leben gerufen, Kommunen dabei zu unterstützen, die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit schneller, breiter und zielorientierter umzusetzen. Hintergrund ist die Überzeugung, dass Klimaschutz auf kommunaler Ebene entschieden wird.
Teilnehmende Städte der Initiative „Klimapositive Städte und Gemeinden“ haben die für ihre jeweilige Kommune beschlossenen Energieeinsparmaßnahmen zur Verfügung gestellt. Eine Liste der teilnehmenden Städte finden Sie auf der Website.
MeteoViva setzt international Standards in der intelligenten Beheizung und Klimatisierung von Gebäuden. Als führender Smart-Data-Anbieter optimiert das Unternehmen mit seiner Lösung MeteoViva Climate den laufenden Betrieb gebäudetechnischer Anlagen. MeteoViva, 2001 gegründet, gilt als Pionier der modellbasierten vorausschauenden Gebäudesteuerung. Mit der Erfahrung von über 5 Mio. Betriebsstunden betreibt MeteoViva heute in 7 Ländern große Gewerbeobjekte namhafter Immobilienfonds, Logistik- und Technologiekonzerne. Es hat seinen Hauptsitz in Jülich (Deutschland) und Gesellschaften in der Schweiz, den Niederlanden und den USA.
Die Einsparung von Energie ist die effektivste Methode, Kosten- und CO2 Emissionen zu senken. Neben der Vermeidung von Energieverbräuchen können, egal ob es sich um öffentliche Einrichtungen, Unternehmen oder private Haushalte geht, Maßnahmen zur effizienteren Nutzung von Energie umgesetzt werden. Zudem kann auf die Nutzung von naturverträglichen, somit erneuerbaren Energien gesetzt werden.
Aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine und der damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland steht Deutschland diesen Winter vor einer möglichen Gasmangelsituation.
Um eine Energieknappheit und daraus resultierenden Notfallsituationen zu vermeiden, sind alle Bereiche aufgefordert, mittelfristig wirksame Effizienz- und Energieeinsparmaßnahmen einzuleiten. Hierbei kommt den Kommunen eine besondere Vorbildfunktion zu.
Der Gesetzgeber hat hierzu die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ beschlossen.
In einer „Inspirationsliste“, die über die gesetzlich verordneten Energieeinsparmaßnahmen hinausgeht, bietet die DGNB Initiative Klimapositive Städte und Gemeinden mit Hilfe der teilnehmenden Kommunen weitere Anregungen und Einsparpotentiale für Städte und Gemeinden. Hierbei sind Maßnahmen, die zu sozial/gesellschaftlichen Problemen führen könnten, bewusst vermieden worden. Auch setzen wir in der Liste stärker auf kluge Lösungen anstatt Verbote.
Diese Liste ist nicht statisch und wird ständig weiterentwickelt.
Aufgeteilt sind die Maßnahmen in die Kategorien Strom – Wärme – Mobilität – weitere Maßnahmen.
Kommunen und Gemeinden haben in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität Einsparpotenziale, die sich kurz- bis mittlefristig realisieren lassen. Welche technischen und organisatorischen Lösungen es gibt, finden Sie in dem hier vorliegenden Maßnahmenplan zur Energieeinsparung.
Das DGNB System für den nachhaltigen Gebäuderückbau ermöglicht einen systematischen Blick auf die Planung und Umsetzung von (Teil-)Rückbaumaßnahmen. Als Instrument zur Qualitätssicherung setzt es systematisch Anreize, die Nachhaltigkeit von Rückbauprozessen auf ganzheitliche Weise zu erhöhen: DGNB System für den Gebäuderückbau
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1.500 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie werden Personen weltweit zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.
Eine der elementaren Herausforderungen für die Umsetzung einer zirkulären Bau- und Immobilienwirtschaft liegt in deren Vielschichtigkeit. Sie umfasst eine Vielzahl an Detailthemen und schließt zahlreiche Akteure mit ein, die z. T. bislang wenig miteinander zu tun hatten. Hinzu kommen die langen Nutzungszeiten bei sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen durch Nutzerwechsel, städtebauliche und gesellschaftliche Veränderungen. All das zeigt: Bauen und Gebäude sind komplex.
Das heißt auch: Wir brauchen eine ganzheitliche Betrachtung. Dabei müssen in der gesamten Wertschöpfungskette an den richtigen Stellen die entscheidenden Impulse gesetzt werden. Andernfalls wird die notwendige Transformation nicht gelingen. Einer dieser wichtigen Impulse ist es, den Fokus auf die Themen des heutigen Rückbaus und den damit zusammenhängenden rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu lenken. Hierzu gehören die Themen einer vernünftigen Planung von Rückbaumaßnahmen, dem Schutz und der Bewahrung von Bausubstanz genauso wie die Wertschätzung gegenüber den Materialien. Hinzu kommt die Optimierung der Stoffströme und der Ausbau der Logistik- und Infrastrukturprozesse. Es muss Transparenz geschaffen und Wissen generiert werden, welches dann Planern und Entscheidern gerade auf kommunaler Ebene zur Verfügung steht. Eine wirklich zirkuläre Bau- und Immobilienwirtschaft kann nur entstehen, wenn wir auch den Kreis der Wissensträger schließen. Wir müssen die bisherigen Grenzen, die aus zeitlichen oder interessenbedingten Differenzen resultieren, auflösen und das relevante Wissen allen Beteiligten zur Verfügung stellen. Das kann funktionieren, wenn alle Beteiligten offen dafür sind, den Austausch anzunehmen und gegenseitig voneinander zu lernen.
Einem Großteil der Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen geht heute ein Rückbau voraus. In der Planungspraxis bleibt er jedoch oftmals noch unberücksichtigt. Um Stoffströme konsequent zu schließen, eine höhere Wertigkeit der Bausubstanz zu fördern und Lösungen im Sinne einer zirkulären Bau- und Immobilienwirtschaft auf allen beteiligten Ebenen zu etablieren, bedarf es eines systematischen Blicks auf die Planung von Rückbaumaßnahmen. Es geht um den Schutz und die Bewahrung von Bausubstanz genauso wie die Wertschätzung gegenüber den Materialien.
Die hier zur Verfügung gestellte Checkliste unterstützt alle an einem (Teil-)Rückbau Beteiligten, die Aspekte, die einen nachhaltigen Gebäuderückbau ausmachen, bereits zu Planungsbeginn zu berücksichtigen und systematisch umzusetzen.
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1.500 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie werden Personen weltweit zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.
Um den Flächenverbrauch zu verringern, bieten Neubauten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Mehrfachnutzung bereits bei der Planung zu berücksichtigen. Gerade im Bereich der Bestandsbauten gilt es jedoch, vorhandene Potenziale von leerstehenden oder zeitweise ungenutzten Flächen auszunutzen.
Die hier zur Verfügung gestellte Checkliste unterstützt alle an einem Bauprojekt Beteiligten, die relevanten Fragen rund um die Mehrfachnutzung von Flächen zum richtigen Zeitpunkt zu adressieren.
Weitere Inhalte zum Thema „Mehrfachnutzung von Flächen“ finden Sie im Lernbaustein „Alles bliebt im Kreislauf“.
Das Teilen von Flächen ist keine neuartige Idee, sondern im Alltag bereits in vielen Bereichen akzeptiert und verbreitet. Ziele der Mehrfachnutzung sind eine
Verringerung des Flächenverbrauchs sowie eine intensivere Nutzung des Gebäudebestands. Die Mehrfachnutzung von Flächen kann sich dabei auf verschiedene Gebäude- und Raumtypen beziehen. Die Motivation für die Mehrfachnutzung kann beispielsweise aus Gründen der Effizienz entstehen, etwa indem gemeinschaftliche Infrastruktur und Versorgungsflächen wie Küchen oder
Sanitäreinrichtungen nur einmal angelegt werden müssen und die Pflege und Instandhaltung unter den Nutzern aufgeteilt werden kann. Es können aber darüber hinaus auch soziale Aspekte eine Rolle spielen, wenn über die gemeinschaftliche
Nutzung von Flächen soziale Kontakte entstehen, das Quartier durch längere Nutzungszeiten und eine höhere Vielfalt belebt wird und ein stärkerer Austausch mit dem gesellschaftlichen Umfeld erfolgt.
Im privaten Umfeld werden bereits seit vielen Jahren bzw. Jahrzehnten ausgewählte Flächen geteilt, beispielsweise Küchen, Gärten und Aufenthaltsräume in Wohngemeinschaften, Studentenwohnheimen oder Mehrgenerationenhäusern. Auch bei Gewerbeflächen hat sich aus Effizienzgründen eine gemeinschaftliche Nutzung bestimmter Flächen etabliert. So gibt es etwa in Shopping-Centern neben den vermieteten Ladenlokalen in der Regel eine Mall als Gemeinschaftsfläche,
die Gastronomieangebote und Versorgungsflächen zur Verfügung stellt. In Gewerbegebieten werden nicht nur Kantinen, Kindertagesstätten oder die vorhandene Infrastruktur geteilt, häufig existieren auch übergeordnete Konzepte für die Logistik und die Energieversorgung. Neu ist jedoch einerseits die Vielzahl an innovativen Konzepten und Umsetzungsmöglichkeiten zur Mehrfachnutzung
von Flächen, beispielsweise in Form von Coworking Spaces mit integriertem Café oder in Form von Kurzzeitmieten für temporäre Angebote von Dienstleistungen wie etwa Repair Cafés. Andererseits ist auch eine sich verändernde Einstellung der Gesellschaft spürbar, die den Fokus vom Besitzen hin zum Teilen von Flächen und Gütern verschiebt.
Best-Practice Beispiel: das Forschungsvorhaben Reallabor Spacesharing
Wie geht man mit dem leerstehenden Gebäudebestand einer Stadt um? Dieser Frage stellte sich das Forschungsprojekt „Reallabor Space Sharing“ im Herzen der Stuttgarter Innenstadt. Ziel war es, eine effizientere Nutzung von innerstädtischen Flächen durch Mehrfachnutzung zu erreichen. Projektleiter war Prof. Matthias Rudolph von der Fachgruppe Architektur der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Das Projekt wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Landesprogramms „Stärkung des Beitrags der Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung“ gefördert. Zudem konnte das Team mit dem Reallabor Spacesharing die erste DGNB Sustainability Challenge gewinnen.
KlimaEngineering für Gebäude hat zum Ziel, den höchsten Komfort für die Nutzer mit dem geringstmöglichen Einfluss auf die Umwelt zu erreichen. Transsolar strebt dies durch die Entwicklung und Validierung von innovativen Klima- und Energiekonzepten an. Die Transsolar Energietechnik GmbH wurde 1992 gegründet und arbeitet inzwischen weltweit mit 50 Ingenieuren in den Büros Stuttgart, München, New York und Paris.Unsere Beratung zielt darauf ab, höchsten Nutzerkomfort mit geringem Energieaufwand zu erreichen. Dabei berücksichtigen wir, dass sich Umgebungsbedingungen und Planung gegenseitig beeinflussen. Von Beginn des Planungsprozesses an, arbeiten wir eng mit den Kunden, Architekten, Haustechnikern und anderen Beratern zusammen, und beurteilen jeden Schritt nach den Gesetzmäßigkeiten der Thermodynamik und Physik. Daraus entsteht ein Klimakonzept, in dem die lokalen Randbedingungen, die Form, das Material und die mechanischen Systeme synergetische Komponenten eines harmonisch abgestimmten Klimakontrollsystems sind. Unsere Zielsetzung sind ökologische, ökonomische und hochwertige Gebäude zum Wohnen und Arbeiten mit hohem Nutzerkomfort oder kurz: Wir sehen KlimaEngineering als Ausdruck höchsten Respekts vor Mensch und Natur an.
Der Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München (TUM) beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit der ganzheitlichen Gebäudeoptimierung unter Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen, im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele der Europäischen Union (EU): Die Carbon Roadmap der EU sieht vor, dass im Vergleich zu 1990 die CO2-Emissionen des Gebäudesektors bis zum Jahr 2050 um 90 % reduziert werden.
Durch anwendernahe und praxisorientierte Lehre und Forschung gewinnt und vermittelt der Lehrstuhl Erkenntnisse über die ganzheitliche Betrachtung im Gebäude-Stadt-Kontext. So werden zum einen Gebäudestruktur, Fassade und Gebäudetechnik aufeinander abgestimmt, zum anderen wird auf der Ebene der Stadt das Vorgehen um die Parameter Energieversorgung und Nutzung von Synergieeffekten erweitert. Ein besonderes Augenmerk der Lehrstuhlarbeit liegt auf der interdisziplinären und fächerübergreifenden Bachelor- und Masterausbildung von zukünftigen Architekten und Ingenieuren.
Im Rahmen von Forschungsprojekten und Gutachten liegt der Fokus auf der Anwendung von Simulationsprogrammen als Planungswerkzeug zur rechnerischen Abbildung von thermischen sowie licht- und strömungsspezifischen Vorgängen. Damit werden praxisrelevante Erkenntnisse zu den Themen Nutzerkomfort, Energieverbrauch und Tageslichtversorgung erzielt. Die in den letzten Jahren abgeschlossenen sowie die aktuell laufenden Projekte umfassen sowohl Forschungsaufträge von Bundes- und Staatsministerien, als auch Kooperationen mit großen Industrieunternehmen, Mittelständlern und Planungsbüros.
Der Mensch empfindet Wärme und Kälte durch Rezeptoren in der Haut. Diese Thermorezeptoren informieren das Gehirn über „zu warm“ bzw. „zu kalt“; wobei sehr viel mehr Rezeptoren auf Kälte programmiert sind. Das Temperaturempfinden ist die einzige menschliche Sensorik, die ausschließliche Information an das Gehirn meldet, wenn sich ein Diskomfort einstellt.
Durch Stoffwechselprozesse erzeugt der Körper Wärme, jedoch muss er gleichzeitig seine Kerntemperatur konstant halten. Daher steht der Körper in ständigem Wärmeaustausch mit seiner Umgebung. Dies geschieht durch:
Verdunstung von Flüssigkeiten über Atmung und Haut
Konvektion von der Hautoberfläche und über die Atmung an die Raumluft
Wärmeleitung des Körpers an Gegenstände
Wärmestrahlung an raumumschließende Oberflächen und umgebende Gegenstände
Grundsätzlich stellt sich ein thermischer Komfort ein, wenn die gesamte Wärmebilanz des Körpers im Gleichgewicht steht. Die metabolische Wärmeproduktion durch den Stoffwechsel, hängt von der Aktivität des Menschen ab. Diese wird als met (metablic rate) abgekürzt. Der Wärmeaustausch mit der Umgebung ist abhängig von physikalischen Faktoren wie Lufttemperatur, mittlere Strahlungstemperatur, Luftfeuchte und Luftgeschwindigkeit. Hinzu kommt der Bekleidungsgrad, welcher ebenfalls den Wärmeaustausch beeinflusst. Dieser wird als clo (clothing factor) abgekürzt. Diese sechs Faktoren werden als primäre und dominierende Faktoren für die thermische Behaglichkeit angesehen. Zudem gibt es noch weitere physiologischen (z.B. Alter und Geschlecht) und intermediäre Bedingungen (z.B. Tages-/Jahreszeit und Akklimatisation), die eine Rolle spielen.
Der dänische Wissenschaftler Ole Fanger hat in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts mit zahlreichen Probanden in Testreihen das Wärmeempfinden von Menschen erforscht und so ein statisches Behaglichkeitsmodell in Abhängigkeit der sechs primären Faktoren basierend auf empirischen Ermittlungen der individuellen Wahrnehmung entwickelt. Daraus ist der sogenannte Predicted Mean Vote (PMV) – eine Skala von +3 (zu warm) und -3 (zu kalt) mit 0 als neutral – entstanden. Aus dem PMV lässt sich wiederum der PPD (Predicted Percentage of Dissatisfied) bestimmen. Entsprechend der menschlichen Sensorik spricht man auch hier über die Anzahl der Unzufriedenen und nicht der Zufriedenen. Je geringer der PPD-Wert, also je weniger Prozent der Personen unzufrieden oder je näher der PMV Wert an 0 liegt, desto besser ist per Definition der Komfort in einem Raum.
Demgegenüber stehen adaptive Behaglichkeitsmodelle, welche neben der thermischen Wahrnehmung der Nutzer auch Maßnahmen zur Anpassung an die Umgebung sowie unterschiedliche Erwartungshaltungen bezüglich Innen- und Außenklima berücksichtigen. Hierbei werden Temperaturgrenzwerte für die Innentemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur, der Art der Raumklimatisierung und einem Mittel der Außentemperatur über die letzten sieben Tage des Gebäudes definiert. Diese Ober- und Untergrenzen für die Lufttemperatur definieren somit einen Komfortbereich. Mit steigenden Kriterien und Anforderungen verändern sich die Grenzwerte und das Komfortband wird enger.
Diese beiden Verfahren stellen in Kombination mit der Raumluftbewegung heute die Grundlage für viele deutsche und internationale Normen und Zertifizierungssysteme zur Evaluierung von thermischem Komfort in Gebäuden dar. Dennoch stellt sich zunächst durchaus die Frage, ob ein solcher Trend der richtige Ansatz ist, um thermischen Komfort in Gebäuden nachhaltig bereitzustellen. Gerade unter den steigenden Anforderungen durch mehr Flexibilität und individuellen Arbeitsbedingungen, unter der Voraussetzung von variablen Bekleidungs- und Aktivitätsgrad sowie mehr Luftbewegung stellt ein breiteres Komfortband mehr Spielraum für den individuellen Nutzerkomfort und spart folglich auf Seite der Gebäudetechnik erheblich Energie ein und reduziert den technischen Installationsgrad der Gebäude.
Schadstoffe, Risikostoffe oder besonders besorgniserregende Substanzen: Wie auch immer wir es bezeichnen, Tatsache ist, dass in vielen Produkten und auch Bauprodukten Inhaltsstoffe enthalten sind, die bei der Herstellung, der Verarbeitung und/oder der späteren Nutzung gesundheits- oder umweltgefährdend sein können. Auch kann ein späteres Wieder- oder Weiterverwenden durch solche Inhaltsstoffe bzw. kontaminierte Materialien erschwert oder unmöglich gemacht werden.
Soweit die Problemlage. Leider ist das Thema nicht trivial und auch oftmals fehlt die notwendige Transparenz. Hinzu kommt die Herausforderung, dass ein Produkt im Baubereich nur in seinem Gesamtkontext, d.h. im eingebauten Zustand und in den Wechselwirkungen mit anderen Produkten und Einflüssen bewertet werden sollte. Ein Teppich der z.B. wegen einer ökologischen Produktionsweise als besonders nachhaltig gilt, ist dies auch nicht mehr, wenn er mit dem falschen Kleber befestigt wird. Eine Farbe kann im Außenbereich unproblematisch sein, aber im Innenbereich gesundheitsgefährdend wirken. Es kommt also immer darauf, an, welches Produkt in welchen Mengen und für welchen Zweck verwendet wird.
Genau mit dieser Komplexität beschäftigen sich Bauökologen. Und genau mit solchen Fachleuten hat die DGNB seit 13 Jahren das Thema Schad- und Risikostoffe bearbeitet und differenzierte Produktanforderungen erarbeitet, die zum einen die Planungsfreiheit nicht eingrenzen und gleichzeitig wirtschaftlich umsetzbar sind. Bevor also nun Architekten und Bauschaffende versuchen, sich zum Baumaterialexperten auszubilden oder das vertiefte Studium der hier zur Verfügung gestellten Anforderungen erfolgt, bitten wir darum, sich die folgenden drei Dinge vor Augen zu halten:
Es gibt heute alle Materialien auf dem Markt, mit denen man wirtschaftlich und mit höchsten Ansprüchen an Risiko- und Schadstoffe bauen kann! Genau dafür hat die DGNB im Rahmen ihres Zertifizierungssystems das entsprechende Kriterium mit den Anforderungen für die relevanten Produktgruppen mit Experten erarbeitet, und seit vielen Jahren Praxiserfahrung gesammelt und dieses wird auch ständig aktualisiert. Also fragen Sie einfach den Hersteller nach Materialien, die der DGNB „Qualitätsstufe 4“ genügen. Mehr müssen Sie dann gar nicht mehr tun.
Bauproduktlabels können Orientierung geben. Dafür sind diese in der Regel auch konzipiert worden, aber es gilt genau hinzuschauen. Manche haben Anforderungen an die Inhaltsstoffe, manche auch noch an die Fragen der Lieferkette oder der Herstellungs- und Recyclingprozesse. Um dies transparent zu machen und auch eine Qualitätssicherung zu bieten, hat die DGNB die Labelanerkennung ins Leben gerufen. Hier können sich Bauproduktelabels um eine Anerkennung bewerben, und die Experten der DGNB prüfen, verifizieren und vor allem ordnen die Labels dann transparent hinsichtlich der verschiedenen Themen und Anforderungsniveaus ein. Die bisher anerkannten Labels finden Sie hier.
Ohne Qualitätssicherung funktioniert es nicht! Wenn man bauproduktbezogenen Gesundheits- und Umweltschutz ernst nimmt, dann geht dies nur mit einer entsprechenden Qualitätssicherung des Bau- und Ausbauprozesses auf der Baustelle durch entsprechend qualifizierter Personen. Denn genau dort werden dann doch gerne mal wieder Materialien verwendet die man „gerade zur Hand hatte“ oder sich kurzfristig irgendwo besorgt hat. Ein wichtiges Element ist auch die Qualitätssicherung nach Fertigstellung, nämlich die Innenraumluftmessung vier Wochen nach Fertigstellung auf die Konzentration von gesundheitsschädigenden flüchtigen organischen Verbindungen – TVOC und Formaldehyd. Also: Wenn Sie es ernst meinen, dann überzeugen Sie ihren Bauherren die baubegleitende Qualitätssicherung sowie die Innenraumluftmessung nach Fertigstellung durchzuführen. Denn Gesundheits- und Umweltschutz ist einfach zu wichtig, als dass wir es nicht kontrollieren und verifizieren!
Die folgend aufgelisteten Empfehlungen für Bauelemente sind dem Kriterium „Risiken für die lokale Umwelt“ (ENV1.2) des DGNB Neubauzertifikats entnommen. Die Sortierung nach Bauelementen erleichtert die Lesbarkeit und Zuordenbarkeit der Anforderungen, die hier der höchsten „Qualitätsstufe 4“ entsprechen. Im Kriterium selbst sind zudem weitere, niedrigere Anforderungen formuliert, nebst Hinweisen zur Dokumentation und Darstellung, in welcher „Lebenswegphase“ die benannten Schad- und Risikostoffe Probleme bereiten.
Weiterführende Informationen:
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. legt großen Wert auf das Thema Schad- und Risikostoffe. Bereits im ersten Kriterienkatalog der Zertifizierung für nachhaltige Bürogebäude, veröffentlicht im Jahr 2008, widmet sich ein Kriterium den „Risiken für die lokale Umwelt“ (Kriterium ENV1.2). Kern dieses Kriteriums ist eine umfangreiche Tabelle („ENV1.2 Kriterienmatrix“), die Schad- und Risikostoffe in vielen verschiedenen Bauteilen und Bauprodukten auflistet und anhand von vier Qualitätsstufen bewertet. Damit gibt diese Kriterienmatrix den Planern wichtige Hinweise zum Erreichen sicherer und gesunder Gebäude.
Serviceplattform für “Green-Building”-Projekte: Building Material Scout (Hinweis: Der Building Material Scout liefert einen einfachen Zugang zu gesunden, intelligenten und nachhaltigen Materialien und Bauprodukten für alle Projektbeteiligten. Building Material Scout bewertet und strukturiert materialbezogene Informationen.)
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2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1.500 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie werden Personen weltweit zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.
Building Material Scout liefert einen einfachen Zugang zu gesunden, intelligenten und nachhaltigen Materialien und Bauprodukten für alle Projektbeteiligten.
Die umfangreichen Produktinformationen für „Green Building“-Projekte werden auf der Serviceplattform für Finanzierer, Bauherren, Projektentwickler, Architekten, Planer, Baufirmen und Betreiber gebündelt an einem Ort zur Verfügung gestellt.
Building Material Scout bewertet und strukturiert materialbezogene Informationen. Über vordefinierte oder individuell anpassbare Suchmasken wird das Finden der richtigen Produkte und Materialien erleichtert. Dies spart den Nutzern Zeit und bietet Planungssicherheit!
Schad- und Risikostoffe beeinträchtigen die Gesundheit von Menschen und verteuern Gebäude auf lange Sicht!
Formaldehyd, leichtflüchtige Kohlenwasserstoff-Verbindungen, Biozide, klassifizierte Schwermetalle und Weichmacher: Diese und weitere Schad- und Risikostoffe stecken in vielen Bauprodukten. Die meisten Planenden stehen vor einer großen Herausforderung, wenn sie ihren Auftraggeberinnen und Auftraggebern sichere und gesunde Gebäude versprechen. Typischerweise stecken in einem Gebäude mehrere Hundert verschiedene Bauprodukte und Baustoffe. Bei jedem einzelnen davon in die Details der technischen Dokumentation zu schauen und auf die Inhaltsstoffe zu achten, kann ein enormer Aufwand sein. Es bietet sich deshalb an, bereits bei der Planung bestimmte konstruktive Lösungen zu bevorzugen und spätestens bei der Ausschreibung klare Anforderungen an die Bauprodukte zu stellen. Dass in der Ausführung eine ordentliche Dokumentation schlussendlich vorliegen und übergeben werden sollte, ist ein großer Mehrwert für die Auftraggeberinnen und Auftraggeber.
Die Vorteile, auf Schad- und Risikostoffe zu verzichten oder zumindest zu minimieren und dies auch zu dokumentieren, liegen auf der Hand:
Gesundheitsschutz für die späteren Nutzerinnen und Nutzer der Gebäude und Grundlage für eine gute Innenraumluftqualität
Gesundheitsschutz für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Baustellen
Gesundheitsschutz für die Arbeiterinnen und Arbeiter der Produkthersteller
Vermeidung der Schädigung von Flora und Fauna
Wegfall von teuren Sanierungs- und Umbaukosten und Reduktion des Sanierungsrisikos
Minimierung von Entsorgungskosten bei Umbau und Sanierung
Qualitätssicherung in der Bauausführung
Kostenoptimierte Instandhaltung
Steigerung des Gebäudewertes
Reduktion von Energiekosten und damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen durch geringeren Lüftungsbedarf
Wichtig ist die Betrachtung der relevanten Bauprodukte, um unnötige Arbeit zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund sollte die Herangehensweise immer über die typischen Bauteilgruppen und Bauteile gewerkeweise erfolgen, um damit die Produkte im Kontext ihres jeweiligen Verwendungszwecks zu betrachten.
Dieses Wissen wurde gestiftet von:
Das Hamburger Umweltinstitut – Zentrum für soziale und ökologische Technik e.V. ist ein unabhängiger, gemeinnütziger und als besonders förderungswürdig anerkannter Verein zur wissenschaftlichen Bearbeitung von Umweltthemen.
Im Rahmen der Corona-Krise werden Desinfektionsmittel in großen Mengen eingesetzt. Nicht nur zur Handdesinfektion, sondern auch zur Desinfektion von Gegenständen und Böden. Ganze Straßenzüge werden mit Desinfektionsmitteln behandelt.
Gibt es im medizinischen Bereich, zum Beispiel in Krankenstationen oder Arztpraxen, sehr gute Gründe chemische Desinfektionsmittel zu verwenden, so sind diese für die großflächige und nicht sachkundige Verwendung in Kindergärten, Schulen, Arbeitsstätten oder gar zu Hause eher ungeeignet. Da die zumeist enthaltenen organischen Lösungsmittel gleichzeitig die Atemwege schädigen und vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma zusätzliche Schäden verursachen können. Viele weitere Inhaltsstoffe dieser Desinfektionsmittel sind jedoch gesundheitsschädlich (bspw. krebserregend, sensibilisierend, allergieauslösend, lungen-, leber- und nervenschädigend). Dies gilt beim Einatmen des Nebels aus Sprühflaschen und bei der Anwendung auf der Haut. Zum Beispiel ist das verwendete Isopropanol weitaus giftiger als üblicher Trinkalkohol und auch Aldehyde und Ketone, genauso wie zusätzliche Prozess-Chemikalien und Duftstoffe, weisen ein erhebliches Gesundheitsrisiko auf. Zum anderen ergibt sich das Problem, dass durch die häufige Verwendung dieser fettlösenden Mittel die Hautflora geschädigt wird, sich Resistenzen der entsprechenden Keime bilden können und Dermatosen möglich sind. Durch die ausgetrocknete Haut besteht ein viel höheres Risiko sich die schmerzenden Hände ins Gesicht zu reiben und auf diese Weise noch mehr Keime zu übertragen. Eine entsprechende Feuchtigkeitscreme kann das Problem zusätzlich verschärfen, da die fetthaltige Außenseite des Coronavirus dadurch geradezu aktiv festgehalten wird. Ein zusätzliches Risiko besteht durch Verschlucken und durch Augenkontakt. Die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel enthalten keinerlei Warnhinweise diesbezüglich.
Die bewusste Auswahl eines geeigneten Desinfektionsmittels ist vor diesem Hintergrund unabdingbar. Des Weiteren ist ein sorgfältiges Händewaschen mit Kernseife, Olivenseife oder auch einer anderen haushaltsüblichen Handseife oftmals ebenfalls ausreichend, um mögliche Infektionsrisiken über die Hände oder durch Handkontakt auszuschließen. Dies sollte aktiv in den entsprechenden Bildungseinrichtungen vermittelt werden, anstatt liter- und kanisterweise chemische Lösungsmittel als vermeintlich sichere Lösung anzubieten.
Im Rahmen der Corona-Krise werden Desinfektionsmittel in großen Mengen eingesetzt, nicht nur zur Handdesinfektion, sondern auch zur Desinfektion von Gegenständen, Möbeln oder Oberflächen in Gebäuden. Jedoch sind nicht alle Desinfektionsmittel für Hautkontakt oder unsere Innenräume gemacht.
Empfehlenswerte Maßnahmen bleiben:
1. Gründlich Hände waschen
2. Ethanol mit etwas Glycerin aber ohne Duftstoffe (für Kinder nicht geeignet!)
Jedoch gibt es auch eine Anzahl an Desinfektionsmitteln, die kritische Inhaltsstoffe beinhalten.
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1.500 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie werden Personen weltweit zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.