Schad- und Risikostoffe beeinträchtigen die Gesundheit von Menschen und verteuern Gebäude auf lange Sicht!
Formaldehyd, leichtflüchtige Kohlenwasserstoff-Verbindungen, Biozide, klassifizierte Schwermetalle und Weichmacher: Diese und weitere Schad- und Risikostoffe stecken in vielen Bauprodukten. Die meisten Planenden stehen vor einer großen Herausforderung, wenn sie ihren Auftraggeberinnen und Auftraggebern sichere und gesunde Gebäude versprechen. Typischerweise stecken in einem Gebäude mehrere Hundert verschiedene Bauprodukte und Baustoffe. Bei jedem einzelnen davon in die Details der technischen Dokumentation zu schauen und auf die Inhaltsstoffe zu achten, kann ein enormer Aufwand sein. Es bietet sich deshalb an, bereits bei der Planung bestimmte konstruktive Lösungen zu bevorzugen und spätestens bei der Ausschreibung klare Anforderungen an die Bauprodukte zu stellen. Dass in der Ausführung eine ordentliche Dokumentation schlussendlich vorliegen und übergeben werden sollte, ist ein großer Mehrwert für die Auftraggeberinnen und Auftraggeber.
Die Vorteile, auf Schad- und Risikostoffe zu verzichten oder zumindest zu minimieren und dies auch zu dokumentieren, liegen auf der Hand:
- Gesundheitsschutz für die späteren Nutzerinnen und Nutzer der Gebäude und Grundlage für eine gute Innenraumluftqualität
- Gesundheitsschutz für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Baustellen
- Gesundheitsschutz für die Arbeiterinnen und Arbeiter der Produkthersteller
- Vermeidung der Schädigung von Flora und Fauna
- Wegfall von teuren Sanierungs- und Umbaukosten und Reduktion des Sanierungsrisikos
- Minimierung von Entsorgungskosten bei Umbau und Sanierung
- Qualitätssicherung in der Bauausführung
- Kostenoptimierte Instandhaltung
- Steigerung des Gebäudewertes
- Reduktion von Energiekosten und damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen durch geringeren Lüftungsbedarf
Wichtig ist die Betrachtung der relevanten Bauprodukte, um unnötige Arbeit zu vermeiden. Vor diesem Hintergrund sollte die Herangehensweise immer über die typischen Bauteilgruppen und Bauteile gewerkeweise erfolgen, um damit die Produkte im Kontext ihres jeweiligen Verwendungszwecks zu betrachten.