Kommunen und Gemeinden haben in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität Einsparpotenziale, die sich kurz- bis mittlefristig realisieren lassen. Welche technischen und organisatorischen Lösungen es gibt, finden Sie in dem hier vorliegenden Maßnahmenplan zur Energieeinsparung.

Einem Großteil der Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen geht heute ein Rückbau voraus. In der Planungspraxis bleibt er jedoch oftmals noch unberücksichtigt. Um Stoffströme konsequent zu schließen, eine höhere Wertigkeit der Bausubstanz zu fördern und Lösungen im Sinne einer zirkulären Bau- und Immobilienwirtschaft auf allen beteiligten Ebenen zu etablieren, bedarf es eines systematischen Blicks auf die Planung von Rückbaumaßnahmen. Es geht um den Schutz und die Bewahrung von Bausubstanz genauso wie die Wertschätzung gegenüber den Materialien.

Die hier zur Verfügung gestellte Checkliste unterstützt alle an einem (Teil-)Rückbau Beteiligten, die Aspekte, die einen nachhaltigen Gebäuderückbau ausmachen, bereits zu Planungsbeginn zu berücksichtigen und systematisch umzusetzen.

Um den Flächenverbrauch zu verringern, bieten Neubauten eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Mehrfachnutzung bereits bei der Planung zu berücksichtigen. Gerade im Bereich der Bestandsbauten gilt es jedoch, vorhandene Potenziale von leerstehenden oder zeitweise ungenutzten Flächen auszunutzen.

Die hier zur Verfügung gestellte Checkliste unterstützt alle an einem Bauprojekt Beteiligten, die relevanten Fragen rund um die Mehrfachnutzung von Flächen zum richtigen Zeitpunkt zu adressieren.

Weitere Inhalte zum Thema „Mehrfachnutzung von Flächen“ finden Sie im Lernbaustein „Alles bliebt im Kreislauf“.

Die Forschungsgruppe EINFACH BAUEN an der Technischen Universität München unter der Leitung von Prof. Florian Nagler befasst sich mit der Frage, ob wir mit etwas reduzierten Ansprüchen und einfacheren, aber robusteren baulichen Mitteln zu schönen, gut bewohnbaren Häusern gelangen, und dabei, durch einen angemessenen Energie- und Ressourcenverbrauch, unserer Verantwortung für die gebaute Umwelt gerecht werden. Die folgenden sechs Prinzipien des einfachen Bauens sind die Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung, die in einem Leitfaden für alle Akteure des Bausektors anschaulich dargestellt werden:

1. Kompaktheit

Hüllfläche reduzieren; bauliche Dichte erhöhen

Bildquelle: Knecht, K. & Sigrist, D. (2019). Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie. Sustainable Solutions GmbH i.A.v. Baugenossenschaft Hagenbrünneli, Zürich

2. Fenster

Glasfläche der Fenster = 10 – 15 Prozent der zu belichtenden Raumfläche; auf Sonnenschutzverglasung verzichten

Bildquelle: Knecht, K. & Sigrist, D. (2019). Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie. Sustainable Solutions GmbH i.A.v. Baugenossenschaft Hagenbrünneli, Zürich

3. Thermische Trägheit

Eine schwere Bauweise speichert die Temperatur -> über Nachtlüftung kühlt die thermische Masse ab

Bildquelle: Knecht, K. & Sigrist, D. (2019). Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie. Sustainable Solutions GmbH i.A.v. Baugenossenschaft Hagenbrünneli, Zürich

4. Robuste Technik

Robuste und reduzierte Techniksysteme einsetzen; Nutzerverhalten berücksichtigen

Bildquelle: Knecht, K. & Sigrist, D. (2019). Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie. Sustainable Solutions GmbH i.A.v. Baugenossenschaft Hagenbrünneli, Zürich

5. Systemtrennung

An zukünftige Nutzungen denken, Varianten einplanen; technische Systeme von der Konstruktion trennen

Bildquelle: Knecht, K. & Sigrist, D. (2019). Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie. Sustainable Solutions GmbH i.A.v. Baugenossenschaft Hagenbrünneli, Zürich

6. Materialgerechte Konstruktion

Wenige, sortenreine Bauteilschichten verwenden und zu robusten sowie langlebigen Konstruktionen fügen

  • Links: Beton - übliche Konstruktion; Rechts: Beton - Einfach Bauen.
    Bildquelle: Knecht, K. & Sigrist, D. (2019). Vergleich der beiden Lüftungskonzepte der Siedlung Klee bezüglich Ökologie und Ökonomie. Sustainable Solutions GmbH i.A.v. Baugenossenschaft Hagenbrünneli, Zürich

Einfach zu bauen bedeutet, die Umwelt über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden hinweg zu schonen. Das Ergebnis sind Wohngebäude, die einfach zu bauen und einfach zu nutzen sind. Der Leitfaden ist ein Versuch, die Frage nach der “Zukunft des Bauens” mit dem Ansatz des Einfachen im Sinne von Reduktion und Robustheit zu beantworten. Den Autor:innen ist bewusst, dass sie kein allgemeingültiges Gebäudekonzept liefern können. Vielmehr wollen sie einen Anstoß zu einem iterativen Prozess geben, der jedes Mal einfacher, nachhaltiger und optimierter – kurz gesagt ganzheitlicher – wird.

Die entwickelten Maßnahmen hat das Büro Florian Nagler Architekten an drei Forschungshäusern aus Massivholz, Mauerwerk und Leichtbeton in monolithischer Bauweise umgesetzt. Anhand dieser exemplarischen Wohngebäude erklärt der Leitfaden die sechs Prinzipien, die sich aus der Arbeit der Forschungsgruppe EINFACH BAUEN ableiten.

Suffizientes Bauen und Wohnen: Neben Effizienz und Konsistenz braucht es Suffizienz-Maßnahmen, um Klimaneutralität zu erreichen. Das heißt: Es muss ein Umdenken weg von “Viel hilft viel” hin zu einem maßvolleren, also suffizienten, Umgang mit Ressourcen erfolgen.

Mit Hilfe der „Bewertungsmatrix Suffizienz für Wohngebäude“ können die wesentlichen Suffizienz-Eigenschaften anhand von sieben Themenfeldern, 23 Kriterien und 58 Indikatoren während des Planungsprozesses bestimmt und optimiert werden. Bei der Entwicklung dieses Kriterien-Sets standen eine möglichst objektive Bewertbarkeit bzw. Quantifizierbarkeit sowie die Handhabbarkeit im Planungsprozess im Fokus, weshalb an vielen Stellen auf bestehende Bewertungsmethoden aus den Zertifizierungssystemen DGNB und NaWoh zurückgegriffen wird.

Die hier zur Verfügung gestellte Checkliste unterstützt Akteure und Akteurinnen der Bau- und Immobilienwirtschaft, projektindividuelle Ziele frühzeitig festzulegen und zirkuläre Strategien in ihren Projekten umzusetzen.


Viel erreichen lässt sich bereits, wenn umbau- und rückbaufreundlich geplant und eine Mehrfachnutzung von Flächen umgesetzt wird. Für diese beiden Themen bieten die folgenden Checklisten konkrete Fragestellungen, um die relevanten Aspekte zum richtigen Zeitpunkt zu adressieren.

Planen und Bauen für die Circular Economy

Ein Leitfaden für die richtige Material- und Produktauswahl pro HOAI-Phase