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Bio-Vielfalt richtig fördern

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Weltweit ist der Rückgang der biologischen Vielfalt zu beobachten. Dadurch ist die existenzielle Grundlage für das menschliche Leben gefährdet. Dieser Verlust ist irreversibel (vgl. BMU 2007). Um dem entgegenzuwirken, wurden unter anderem 1992 auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro internationale Ziele zum Erhalt und zur Steigerung der Biodiversität beschlossen, die nun auf lokaler Ebene umgesetzt werden sollen (vgl. UN 1992).

Der sorgsame Umgang mit der Natur durch die Berücksichtigung der Biodiversität auf dem lokalen Baugrundstück erzeugt ein positives Image sowohl extern beim Kunden und bei Besuchern, als auch intern bei Mitarbeitern. Das Wohlbefinden wird durch den Aufenthalt in gesunder und natürlicher Umgebung nachweislich gestärkt, wodurch positive gesundheitliche Effekte erzielt werden.

Auch im städtischen Kontext kann die Biodiversität durch entsprechende Maßnahmen so erhalten oder gefördert werden, dass im Lebensraum Stadt sogar eine vergleichsweise höhere Artenvielfalt erzielt werden kann als z.B. in eher monostrukturierten landschaftlichen oder ländlichen Bereichen mit diesbezüglich wenig wertvollen Ackerflächen. Im Sinne einer ökologisch qualifizierten Dichte können gerade auch mit der Integration von Landschaft und Architektur ein wertvoller Beitrag zur Förderung der biologischen Vielfalt geleistet werden.

Neben der Vermeidung von invasiven Pflanzenarten sollten die folgenden Handlungsfelder auf ihre Umsetzbarkeit geprüft bzw. in die Planung integriert werden:

  • Schaffung einer größtmöglichen Biotopflächenqualität durch Vermeidung von versiegelten oder teilversiegelten Flächen. Darüber hinaus Schaffung oder Erhalt von Vegetationsflächen mit Bodenanschluss.

  • Integration von extensiver Dachbegrünung und / oder einer Vertikalbegrünung bis maximal 10m Höhe von Außenwänden und Mauern. 

Gezielte Maßnahmen zur aktiven Ansiedlung neuer und heimischer Tierarten im Rahmen des Bauprojekts auf dem Grundstück des Bauvorhabens oder in seiner unmittelbaren Nähe im Rahmen der Baumaßnahme:

  • Maßnahmen zur aktiven Ansiedlung neuer und heimischer Tierarten direkt am Gebäude (z.B. Nistkästen, Bienenstöcke, Vogelschutzglas etc.).
  • Maßnahmen zur Biotopvernetzung um umgebende Biotope zu verbinden und/oder Bewegungen von Tieren zu ermöglichen.
  • Die Außenfläche wird zur Erhaltung des funktionsfähigen Zustandes und der ökologischen Qualität im Rahmen einer Unterhaltung und Wartung gepflegt und mindestens jährlich kontrolliert.

Erstellung und Umsetzung einer umfassenden und langfristigen Biodiversitätsstrategie für das Gebäude und seiner unmittelbaren Umgebung, die über die im Bebauungsplan oder der Baugenehmigung vorgeschriebenen Maßnahmen hinausgeht und die zukünftige Standortentwicklung berücksichtigt.