Bis 2050 muss der gesamte Gebäudebestand klimaneutral sein. Eine Herausforderung für die gesamte Bau- und Immobilienbranche. Bei einem Anteil von ca. 30 Prozent an allen Treibhausgasemissionen in Deutschland wird jedoch das Potenzial, das der Gebäudebetrieb zum Erreichen unserer Klimaschutzziele hat, deutlich. Notwendig ist hierfür eine zielgerichtete, ganzheitliche und dennoch gebäudespezifische Herangehensweise.
„Schulen zählen zu den größten Energieverbrauchern der öffentlichen Hand. Auf sie entfallen über die Hälfte der jährlichen Energiekosten für öffentliche Gebäude. Im Schnitt verbraucht eine Schule so viel wie 80 Einfamilienhäuser.“
Quelle: Allianz Umweltstiftung, 2012
Der Weg zur Umsetzung eines nachhaltigen Schulbetriebs muss als Prozess gesehen werden, der mit kontinuierlicher Weiterentwicklung und Verbesserung durchaus auch Ausdauer und eine gewisse Hartnäckigkeit erfordern kann. Diesen Prozess unterstützt das DGNB System, das als Planungs- und Optimierungstool allen am Bau Beteiligten bei der Umsetzung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsqualität hilft.
Doch wann gilt ein Gebäude als klimaneutral betrieben? Gemäß DGNB ist dann die Rede von klimaneutral betrieben, wenn im laufenden Betrieb die Differenz der ausgestoßenen Emissionen und den Emissionen, die durch Produktion und Bereitstellung nach extern von CO2-freier Energie eingespart werden, auf ein Jahr hin betrachtet Null oder kleiner als Null ist.
Ein klimaneutrales Gebäude hat also den Verbrauch der Gebäudeenergie, der Nutzerenergie und die CO2-Emissionen der Versorgungssysteme nachgewiesenermaßen minimiert. Darüber hinaus wurden die Erzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energien zur Deckung des verbleibenden Eigenbedarfs maximiert sowie überschüssige Energie exportiert. Erreicht das Gebäude die ausgeglichene CO2-Bilanz über den Zukauf von standortfern erzeugten erneuerbaren Energieträgern, wie Ökostrom oder Biogas, müssen Mindestanforderungen an die Gebäudehülle nachgewiesen werden. Der Einbezug der standortfernen Energieträger in die CO2-Bilanz muss kommuniziert sowie Kennzahlen zu solarem Potenzial, Erzeugung und Verbräuchen offengelegt werden.
9 Kriterien für mehr Nachhaltigkeit in Schulgebäuden
Die Inhalte der vorliegenden Handreichung basieren auf den Kriterien des DGNB Systems Gebäude im Betrieb und wurden speziell an den Kontext von Schulgebäuden angepasst.
